PROBLEMBÄR BRUNO ERSCHOSSEN

ZWISCHEN TRAUER UND WUT


An einem Dienstag kam die schlechte Nachricht: Der Braunbär „Bruno“ lebt nicht mehr. Ein oder mehrere Jäger haben ihn im Morgengrauen auf bayerischem Boden erschossen. Ein tagelanges Medien- und Tierdrama nimmt ein jähes Ende. Tierschützer zeigen sich entsetzt, Landwirte erleichtert. Umweltminister Schnappauf muss zurücktreten, fordert die Opposition! Höchste Zeit für eine Live-Sendung im Bayerischen Fernsehen!

BASISLAGER GASTHOF


Großer Bahnhof am Spitzingseer Gasthof zur Post: Der BR und andere Sender schlagen ihre Zelte auf!
Stefan hat noch etwas Zeit bis zum Rotlicht – und schießt ebenfalls – aber nur mit der Kamera (Foto: Schorsch Barth).
Bruno treibt bunte Blüten: Leicht geschmackloser Auftritt in einem anderen Kanal.
Vorgespräch mit Reporter Didi: Was wissen wir? Was kann noch passieren? (Foto: Schorsch Barth)
Reporter Christoph hat seinen Text fast fertig – sein Beitrag geht jetzt in die Schlusskurve.
Producer Andi mit zwei Handies am Ohr: Es gibt noch viel zu organisieren!
Satelliten-Basis-Chef Lothar im Zentrum des Elektrosmogs: Er überträgt das BR EXTRA live!
Redaktionsboss Matthias geht mit dem Team nochmal die Abläufe durch.

LIVE VOR ORT

LIVE-LOCATION SPITZINGSEE


Wir trauern um Bruno – und haben noch viele Fragen zu seinem Tod. Mystisches Thema in wolkenverhangener Gegend.
In wenigen Minuten starten wir: Das Set steht!
Die Fuhrparks der Sender wachsen von Stunde zu Stunde: Hier in der Gegend musste Bruno dran glauben!
Die Zweitkamera pegelt sich etwas weiter weg ein.
Einsames Set in der Wildnis: Bereit für den Startschuss!
Um 19 Uhr startet das BR EXTRA – die Mikros liegen schon mal bereit.
Und dann geht Stefan auf Sendung: Mit einer grandiosen Einschaltquote! Bruno bewegt die Menschen zutiefst!

JJ1, bekannt geworden als „Bruno“ (* 2004 im Naturpark Adamello-Brenta nahe Trient; † 26. Juni 2006 nahe Bayrischzell, Bayern), war ein Braunbär, der im Mai 2006 aus der italienischen Provinz Trentino nach Norden wanderte, sich längere Zeit im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet aufhielt und mehrfach die Landesgrenze überschritt. Er war seit über 170 Jahren der erste Braunbär, der in Deutschland in freier Wildbahn auftrat. Der letzte Braunbär war 1835 im bayerischen Ruhpolding erlegt worden. Während seiner Streifzüge schlug Bruno auch Haus- und Nutztiere, vor allem Schafe, zum Teil auch innerhalb von Siedlungen oder in deren Nähe. Daraufhin wurde er von der Bayerischen Staatsregierung als „Problembär“ eingestuft, der eine Bedrohung für den Menschen darstelle, und wurde – trotz deutlicher Proteste – schließlich zum Abschuss freigegeben. Die Freigabe wurde nach massiver Kritik seitens Experten und in öffentlichen Diskussionen zeitweise zurückgezogen. Drei Wochen lang wurde mit verschiedenen Methoden versucht, JJ1 lebend zu fangen. Am 26. Juni 2006 wurde er in der Nähe der Rotwand im Spitzingseegebiet in Bayern erlegt. JJ1 wurde während seiner Wanderung zu einem Politikum und internationalen Medienereignis. Zahlreiche Menschen solidarisierten sich mit dem Bären. Der Kadaver wurde präpariert und ist seit 27. März 2008 im Schloss Nymphenburg im Museum Mensch und Natur ausgestellt, wo auch das Präparat des 1835 in Bayern geschossenen Braunbären zu sehen ist. (© Wikipedia)